Jazz
Jon Balke
S iw a n
Label: ECM
J o n Balke
S
IWAN
A m in a A la o u i
J o n H asse ll
K h e ir E d d in e M 'K a c h ic h e
B ja rte Eike
ecm
Das Label ECM steht zu hundert Prozent für
hochwertigen Jazz, der Interpret Jon Balke
ebenfalls, trotzdem ist dieses Album des nor-
wegischen Pianisten so gar nicht in die Kate-
gorie Jazz einzuordnen; interessant ist das
Konzept der Scheibe aber allemal. Jon Balk
inszeniert eine ziemlich interessante Vorstel-
lung: Wie hätte sich Musik im heutigen Spa-
nien wohl angehört, wenn Ende des 15. Jahr-
hunderts nicht alle Muslime und Juden aus der
Region vertrieben worden wären?
Er mischte die Musik des Al-Andalus (das war
der Name des damalis bunt gemischten Spani-
ens) mit mitteleuropäischer Barockmusik und
ließ natürlich auch Raum für freie Interpre-
tation des Ganzen. Ich bin eigentlich kein be-
dingungsloser Anänger solcher musikalischen
Experimente, aber ich habe die Stücke von An-
fang bis Ende durchgehört, saß erst mal ziem-
lich sprachlos da und nach einer Erholungspau-
se kam sofort der zweite Durchlauf. „Siwan“
fasziniert den Zuhörer und zieht ihn ganz tief in
eine Traumwelt, woran ganz besonders die ma-
rokkanische Sängerin Amina Alaoui schuld ist.
Eine Bezeichnung für diese Musik ist mir nicht
eingefallen, das hat der Herr Balke geschafft.
Dafür hat er uns allen ein orientalisch-iberisch
klingendes Meisterwerk geschaffen, das ist ja
auch schon etwas.
www.highresaudio.com
Verfügbar als:
■ Compact Disc
■ Studio Master
FLAC, 96 kHz, 24 Bit
■ Studio Master
WAV, 96 kHZ, 24 Bit
Electronic
Peter Haubfleisch
F r e s h M o o d s
Label: Zentralmodul Records
Peter Haubfleisch aka „Fresh Moods“ ist dem
einen oder anderen sicher schon mal über
den Weg gelaufen; wer es bisher mit elektro-
nischer Musik nicht so hat, verneint das eher.
Die meisten von Ihnen kennen aber mit Sicher-
heit „Love, Death, Angels“. Das Lied sorgte
hierzulande in der Alfa-Romeo-Werbung für die
passende Begleitung. Peter Haubfleisch zeigt
zweifelsohne sein Fingerspitzengefühl. Ja, man
kann „Lounge-Musik“ dazu sagen, allerdings
ist „Fresh Moods“ nicht von dem Schlag, den
man in einer modernen Hotelbar zwischen zwei
Cocktails konsumiert. Diese Musik lädt tatsäch-
lich dazu ein zuzuhören, sich mit ihr zu beschäf-
tigen. Ich bin kein Elektro-Experte, kann aber
durchaus gute von schlechten Mixen unter-
scheiden. Ich finde in „The Fine Master Edition“
ein wenig Acid, angenehmen Lowspeed-House
und ganz minimalistische Lounge-Elemente,
alles sehr flüssig ineinander übergehend und
sehr stimmig inszeniert. Besonders gefällt mir
aber, dass man mal elektronische Musik hat,
die man sich auch aus audiophiler Sicht richtig
gut anhören kann. Auch wenn es sicher nie so
sein wird, dass sich eingefleischte Highender
mit Hang zum Sezieren der Musik vor ihre An-
lage setzen und diese Musik einlegen, so freue
ich mich als Vertreter des audiophilen Jung-
volks doch umso mehr darüber.
www.highresaudio.com
Verfügbar als:
■ Studio Master
AIFF, 96 kHz, 24 Bit
■ Studio Master
FLAC, 96 kHz, 24 Bit
Pop
Sting
S a c r e d L o v e
Label: A&M
Stings siebtes Album „Sacred Love“ ist das Re-
sultat seiner Auseinandersetzung mit dem 11.
September 2001 und der Einflüsse dieses furcht-
baren Ereignisses auf sich und seine Kunst. Man
kann es sich auch einfacher machen. 12 Lieder
sind es geworden, fast alle vereinen Stings unver-
kennbare Stimme mit R&B-Elementen, teilweise
übernimmt die Elektronik sogar gänzlich die Zügel.
Doch er kann zwischendruch auch anders: Ich habe
schon immer etwas für seine „Erzähl-Lieder“ übrig
gehabt, deswegen favorisiere ich wahrscheinlich
auch „Stolen Car“, das noch am wenigsten durch
Elektronikmusik aufgepumpt wirkt. Dieses Lied
und „This War“ stechen für Freunde des „alten“
Sting positiv heraus, Letzteres zeigt seine durch-
aus vorhandenen Rock-Fähigkeiten. Hier geht’s
ganz hart an die Irak-Problematik, die zum Er-
scheinen des Albums im Jahr 2003 ganz aktuell
war. Vielleicht ist das des emotional am tiefsten
schürfende Album, das Mr. Gordon Matthews
Thomas Sumner je herausgebracht hat, wenn
man sich rein an die Texte hält. Es ist tatsächlich
nichts für die schnelle Kost zwischendurch. Zwei
Anmerkungen zum Download: Leider kann man die
Stücke nicht alle einzeln herunterladen, gut die
Hälfte der Stücke sind ausschließich dem Käufer
des kompletten Downloads vorbehalten. Und der
direkte Vergleich zur CD endet auf klanglicher
Ebene mit einem glatten Unentschieden. Ich habe
probiert, mir den Download schönzuhören, die
CD klingt als Rip jedoch exakt gleich, so dass das
Album nicht neu erworben werden muss. Wer‘s
noch nicht hat bekommt von mir die Empfehlung,
es zu kaufen, denn so eingänig und toll produzierte
Kunstwerke gehören einfach auf die Festplatte.
www.hdtracks.com
Verfügbar als:
■ Compact Disc
■ Studio Master
FLAC, 48 kHz, 24 Bit
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